Von:

Heinrich von Kleist

Regie und Bearbeitung:

Reinard Exenberger

Inhalt:

Vor Gericht soll das Zubruchgehen eines Kruges von Frau Martha aufgeklärt werden. Sie hat am Vorabend den Bauernsohn Ruprecht im Zimmer ihrer Tochter Eve ertappt. Vor Eves Fenster lagen die Scherben des Kruges. Ruprecht wiederum hat einen Fremden beobachtet, der Eves Zimmer durch das Fenster verließ und dabei den Krug vom Kaminsims warf. Weder Martha noch Ruprecht ahnen, dass es sich bei diesem Fremden um Richter Adam selbst handelte. Doch eigentlich geht es Martha nicht um den Krug. Er hatte zwar einen hohen persönlichen Wert für sie, viel wichtiger ist es ihr aber, Eves Ruf zu retten. Denn sollte sich herausstellen, dass nicht Ruprecht der Täter war, sondern ein anderer Mann sie in ihrem Zimmer besuchte, würde Eve ja schließlich als Dirne gelten!

Im Laufe des Stückes versucht Adam, die Aufklärung des Falles möglichst unauffällig zu verhindern, zumal an diesem Tag der Gerichtsrat Walter anwesend ist. Am Ende jedoch ist Richter Adam gezwungen, eine Zeugin vorladen zu lassen, die schildert, wie sie eine Spur von Marthas Haus bis zur Hintertür des Gerichtshauses verfolgt hat. Angesichts dieser eindeutigen Indizien bleibt Adam nur noch die Flucht. Eve, die als einzige Anwesende neben Adam die Wahrheit kannte, erklärt zum Abschluss ihr Verhalten: Adam wollte, falls Eve ihm gefügig sei, dafür sorgen, dass Ruprechts angeblich drohender Militäreinsatz in verhindert wird.